Donald Trump ist nur knapp einem Attentat entgangen, die Kugel traf ihn am Kopf, verletzte aber nur sein rechtes Ohr. Nachdem Sicherheitsleute ihn in Deckung brachten rappelte er sich noch einmal hoch, reckte die Faust in den Himmel, während weitere Schüsse fielen. Am Ende war ein Teilnehmer der Trump-Kundgebung und der Attentäter tot. Und es bleiben viele Fragen.
Was bedeutete das für die Wahl? Grundsätzlich haben die Bürger der USA weiter die Wahl zwischen einem alt gewordenen Biden mit einem professionellem Team im Hintergrund und einem kriminellen Psychopathen namens Trump mit faschistoidem Machtdurst, rassistischen, klassistischen und sexistischen Ansichten.
Und gerade das hat er auch noch eimal am Tag des Attentates gezeigt. Er verhält sich nicht wie ein professioneller Politiker, sondern wie ein Comic-Held. Selbst in Lebensgefahr achtet er nicht auf sein Leben und das seiner Leibwächter (die sich dann ja zwischen Trump und den Schützen stellen mussten), sondern nur auf den Effekt, die Promotion, die Show.
Gesund ist das nicht, weder physisch noch psychisch, aber (und darin ist Trump einfach Profi) dem Publikum gefällt es. Das macht Quote, da wird ein Meme, das geht viral. Ob damit die Wahl entschieden wird, ist eher unsicher, denn Trump lag auch schon vorher vorne. Entschlossene wird es kaum umstimmen, Unentschlossene könnten sich von Trump jetzt genauso angezogen wie abgestoßen fühlen.
Aber es könnte einen Mobilisierungs-Effekt für die Trump-Supporter geben: Wir kämpfen bis aufs Blut, wir werden beschossen, aber werden kämpfen, jetzt erst recht! Und auf die Biden-Kampagne könnte es einen demobilisierenden Faktor haben: Dass man innerlich aufgibt. Manche linke Kommentare lesen sich so, als hätten sich die ersten damit abgefunden, dass Trump 2024 nicht mehr zu verhindern sei.
Dazu kommt, dass – abgesehen von wüstesten und wildesten Verschwörungstheorien – die Biden-Administration natürlich Fragen beantworten muss. Wie konnte der Secret Service, dessen Paranoia nach Attentaten auf Kennedy und Reagan legendär ist, hier einen Schützen mit freier Schussbahn auf den Kandidaten „übersehen“?
Grundsätzlich ist ein Einzeltäter mit einem Sturmgewehr schlecht zu verteidigen, aber wenn (so behaupten sie) Kundgebungsteilnehmer den Täter sehen konnten, warum die Personenschützer nicht? Haben die keine Scharfschützen, keine Drohnen, gar nichts? Solche unfassbaren Pannen leisten natürlich Verschwörungsmythen Vorschub.
Aber eins bleibt: Der Versuch, den Faschismus aufzuhalten, indem man Attentate auf seine Führungspersönlichkeiten verübt, hat historisch noch nie besonders gut geklappt. Man sollte ihn weiter politisch, gesellschaftlich und juristische bekämpfen. Und darin sollte man gerade jetzt nicht nachlassen.
Heidelbaer

Hinterlasse eine Antwort zu thongdykhallie87 Antwort abbrechen